Tschüß und Ciao, Qingdao.

Jetzt liegen ebenfalls 17 Tage Qingdao hinter uns. Nach Beijing, Chinas aktueller Hauptstadt, nun auch die Bierhauptstadt des Landes. "Next Stop", die ehemalige Haupstadt, Nanjing.

Qingdao wird seinem Ruf gerecht. Es ist ein Platz zum Urlaub machen, insbesondere für die Chinesen. Wir hatten Glück nur zwei Tage an der Hauptsaison vorbeigeschrammt zu sein, was sich am deutlichsten im Preis für unsere Unterkunft und an den einsamen, wunderbaren Stränden bemerkbar machte. Urlauber gab's trotzdem noch reichlich; wir haben uns selten einsam gefühlt. Unser Hostel bot die beste Lounge in meinem bisherigen Hostelleben. Maßgefertigte Ledersessel und Bänke, kleine Separees mit Wasserpfeifen, angenehme Musik, eine Bar mit riesigem Screen zum Fernsehen, internationales Essen, W-Lan, ein gratis Tsingtao pro Abend, eine Playstation 3-Ecke und einen DVD Raum, inklusive einem gigantischen Angebot an Silberlingen... und einen Biiliardtisch... und Pcs...
Die Strände sind wunderbar, sofern man die Bereitschaft mitbringt einige Minuten in den öffentlichen Bussen oder ggf. Fähren mit den Eingeborenen zu verbringen (siehe Video). Schaut Euch die herrliche Einsamkeit beim Sonnenuntergang auf Huangdao auch im Video an. Atemberaubend.
Seafood wird hier groß geschrieben, kostet aber eben auch mehr als uigurische Nudelsuppe. Viel Nudeln gab's also auch.
Als ehemalige und einzigste asiatische Kolonie Deutschlands ist noch einiges an wilhelminischer Baukunst zu entdecken. Besonders die preußisch-asiatische Mischungen sind einzigartig. Zu mindestens für mich. Werde hier noch einen Foto-Clip liefern. Aber richtig deutsch ist hier überhaupt nichts mehr. Mal abgesehen von den vielen deutschen Englischlehrern, deutschen Chinesichlehrern (!) und den Reisenden in unserem Hostel. Das Deutschlands Pachtvertrag von 99 Jahren, ein jähes Ende schon nach deren 16 fand, ist Chihis Vorfahren zu verdanken. Arigatou gozaimasu, usagi! Hätt' ich's fast vergessen... Qingdao liebt die Wurst, oder so etwas ähnliches. Hauptsache eingeschweißt und süß. Gut, es gibt sie auch mit Knoblauch, anderen Gewürzen, mit Fisch statt Fleisch, in weiß und pink. Aber sind das die Würste die wir wollen? Dann schon lieber Tintenfisch am Spieß, der kann ruhig weiß und pink sein; soll er ja auch.
Als Fazit bleibt, ich würde gerne wieder kommen; Stempel "Prädikat empfehlenswert". Auch besonders aufgrund der herzlichen und hilfsbereiten Art der Einheimischen. Bereits unsere erste Konfrontation mir einer hier Lebenden, wird für lange in unserer Erinnerung bleiben. Da sie selbst unsere Unterkunft nicht kannte, geschweige denn den Weg, uns aber unbedingt lotsen wollte, mußte sie an jeder Ecke wiederum andere um Mitthilfe bitten. Marktverkäuferinnen, Polizisten, Passanten und Schachspieler, ein jeder gab sein bestes. Etwa 30 Minuten führte sie uns so durch die Hügel Central Qingdaos, um uns, am Hostel angekommen, lediglich anzugrinsen und in das nächste Taxi zu steigen. Wir waren offensichtlich an unserem, jedoch nicht an ihrem Ziel angekommen.  
Xiexie, Qingdao!

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